Ich bin ein großer Fan des ePub Formats. ePub leistet in meinen Augen hervorragend das, wozu es entworfen wurde: Es ist ein geräteunabhängiges Ausgabeformat, das eine Anpassung der Inhalte auf die jeweiligen Ausgabegeräte zu lässt. Es ist vereinfacht so etwas, wie ein Format für HTML-Seiten zum Mitnehmen (technisch gesehen steckt auch nicht viel anderes dahinter).
Ich benutze ePub zum Lesen von Büchern, von Romanen über Gedichte, Ratgeber, Lehrbücher bis hin zu Notizen für mich, wie Agendas bzw. Skripte oder Zusammenstellungen von Informationen, wie z.B. Materialsammlungen für Besprechungen, Vorträge usw.
Seitdem ich im Besitz eines iPads bin, nutze ich ePub nicht mehr zum Lesen von RSS-Feeds, Instapaper (Read later, Ordner mit Webseiten fallen gerne in die Kategorie Materialsammlungen), Dokumente (meist PDFs) zum Durcharbeiten, Zeitungen und Zeitschriften. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Womit kann man ePubs lesen?
Ungeschlagener Meister zum Lesen von ePubs sind (kaum zu glauben), die speziell hierfür entworfenen eBook-Reader. Ich selbst nutze noch immer meinen iRiver Story, Annette hat einen Sony Reader.
eBookreader
Gerne nutze ich den Reader im eigentlich für den Kindle entwickelten Moleskine Cover, weil ich mir bei Fachbüchern gerne Notizen und Gedanken mache. Leider ist die Unterstützung für Anmerkungen im Story praktisch nicht existent. Zwar kann ich Notizen machen, diese jedoch nicht mit den Büchern verknüpfen. Ich kann zwar Lesezeichen setzen, diese jedoch nicht kommentieren.
Auf Annettes Sony Reader sieht das schon anders aus. Leider wird dieser Aspekt in den Berichten über eBookreader auch oft überhaupt nicht beleuchtet.
iPad
Auf dem iPad hat man für eBooks gleich eine ganze Palette von Apps, die hier bereitstehen.
Apples iBooks App ist in meinen Augen tatsächlich gelungen. Hier stehen sehr schöne Möglichkeiten für Markierungen und Anmerkungen zur Verfügung.
Mit iBooks bin ich also gut bedient, solange es sich um freie ePubs handelt oder iBooks von Apple. Letztere habe ich aber nie gekauft, weil diese wieder nicht mit dem Story lesbar sind. Das ePub-Format ist kompatibel. Allein das DRM macht wieder mal einen Strich durch die Rechnung.
Um eBooks mit Adobe DRM lesen zu können gibt es verschiedene Varianten. Die txtr App habe ich länger im Einsatz gehabt.
Die Kobo App sah aber sehr gut aus.
Sie lässt auch Notizen und Markierungen zu, wenn auch nicht ganz so farbenfroh, wie bei iBooks. Leider steht bei DRM-geschützten eBooks, die nicht von Kobo selbst kommen die meisten Funktionen nicht mehr zur Verfügung. Hier gehen wieder nur noch Lesezeichen.
Besser geht es hier mit Bluefire. Diese App kennt zwar von Hause aus nicht sehr viele Variante zum Arbeiten mit den Büchern, stellt die Anmerkungsfunktion aber für alle Bücher zur Verfügung.
Übrigens liest iBooks auch PDFs (sofern nicht DRM-geschützt). Leider stehen für diesen Fall keine Anmmerkungsfunktionen zur Verfügung. Möchte man mit PDFs arbeiten, braucht man wiederum den Adobe PDF Reader.
Desktop
Im Gegensatz zu eBooks von Apple lassen sich sowohl freie, als auch Adobe DRM geschützte Bücher auf dem Desktop lesen. Für den Mac, sowie für den PC gibt es dafür Adobe Digital gibt es dafür Adobe Digital Editions. Ein sehr viel schöneres Leseerlebnis bietet auf dem Mac jedoch die Kobo-Software für den Desktop. Diese erlaubt jedoch im Gegensatz zur iPad App nicht das Lesen DRM-geschützter Bücher aus anderen Quellen, als vom Kobo-eigenem Store.
Fazit
Leider ist das Thema „Annotation“ im ePub-Standard nicht definiert worden. Das führt dazu, dass die digital gemachten Anmerkungen i.d.R. nicht viel flexibler sind, als die handschriftlichen Notizen eBooks mache. Seit ich meinen iRiver Story habe, hat sich einiges in Sachen ePub zum besseren gewandelt. Auch auf Deutsch sind mittlerweile sehr viele gute Bücher zu bekommen. Das ganze Hexenwerk mit DRM ist aber alles andere als schön, was schon die kurzen Einschränkungen (s. o.) gezeigt haben. Ich kann aber nur jeden dazu ermutigen, sein(e) Werk(e) auch als (möglichst DRM-freies) ePub zur Verfügung zu stellen. Welche Möglichkeiten hierfür zur Verfügung stehen, werde ich im zweiten Teil dieses Berichtes erörtern.
Egal ob nun iBook, ePub, Kindle oder totes Holze: Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und möglichst viel Einsichten!
Hallo,
schöner Artikel (man sieht – hier hat sich jemand Mühe gegeben). Ein paar kleine Anmerkungen und eine Frage. Halte persönlich nicht viel von ADE (PC), benutze es aber zum testen. Erwähnenswert für den Desktop sind noch die Browserplugins. Hier vor allem Readium für Chrome, da EPUB3 unterstützt wird und der Standard gut umgesetzt ist.
Für Firefox gibt es den EPUBReader. Dieser unterstützt u.a. Kataloge (OPDS).
Eine weitere Reader-Software, die ePUB3 unterstützt ist Azardi – ist aber gewöhnungsbedürftig. Natürlich haben die Plugins und Azardi auch die Einschränkung bezüglich DRM.
Persönlich verwende ich iPad2 und Cybook Opus für das Lesen von ePUBs.
Frage: Auf welcher Software basiert iRiver? Liegt hier ADE dahinter? Werden eingebundene fonts unterstützt?
Grüße HPV
PS.: Falls Du für Deinen Teil2 Informationen einsammeln willst, darfst Du gerne von meiner site (https://hpv.leo.uberspace.de/wordpress/category/ebook-erstellung/epub/) übernehmen was immer Du brauchen kannst.
Hi Hildi,
du hast die viel Mühe mit diesem Artikel gemacht. Ich kann dir nur zustimmen das ePub Format ist zur Zeit das besste eBook Format. Vielleicht wäre aber auch noch das AZW als schlechtestes Format zu erwähnen weil es nur von Amazon angeboten wir.
Trotzdem mal eine andere Frage. Warum nutzt du noch so einen alten eBook Reader (iRiver Story)? Ist ja nicht mal der iRiver Story HD http://www.ebook-reader-vergleich.de/ereader-anbieter/iriver/ebook-reader/story-hd-wi-fi.aspx ?
Zunächst einmal vielen Dank für den freundlichen Zuspruch!
Ich will kurz die Fragen beantworten, die sich auf den iRiver Story beziehen:
Der iRiver Story ist schon ein etwas älterer Reader. Nachfolger waren der Cover Story und der Story HD. Ich benutze den Story noch, weil er seine Hauptaufgabe (Lesen) hervorragend erfüllt. Ich habe ihn damals zur Promotion von meinen Kollegen geschenkt bekommen und benutze ihn noch immer. Eines dieser völlig pflegeleichten Geräte, die man an macht und los gehts. Kein Stress damit!
Für alles, was DRM-frei ist (ePUB, PDF, TXT, DOC, …) gilt: Entweder Reader an den USB-Port hängen. Er wird als Laufwerk erkannt. Datei drauf packen. Fertig zum Lesen. Alternativ kann man einfach eine SD-Card mit Dateien bespielen und in den Reader stecken.
Für ePUBs bzw. PDF mit Adobe DRM muss man den Umweg über Adobe Digital Edition (ADE) gehen. Ich benutze die Software aber tatsächlich nur zum Bespielen des Readers.
Nebenbei kann man übrigens mit dem Story auch Musik hören. Hierbei unterstützt er nicht nur MP3, sondern auch OGG Vorbis als Format. Vom subjektiven Eindruck her klingt er dabei besser, als das iPad.
Für mich ist das Moleskine Cover ein echtes Plus, da ich oft und gerne Artikel lese und mir Notizen dazu mache. Das Cover ist eigentlich für den Kindle entworfen. Dieser hat jedoch praktisch die gleichen Maße wie der iRiver Story und IMO auch der Story HD. Für den Kobo-Reader gibt es ein eigenes Moleskine Cover. Ist allerdings nur was für Leute, die hybrid arbeiten. Will man nur digital arbeiten, geht man entweder auf so etwas, wie den Sony Reader oder z.B. auf das iPad (mache ich gerne bei PDFs, die ich mit dem Adobe-Reader bearbeite).
Der zweite Teil ist BTW noch in Arbeit. Ich hatte jetzt mal ein paar Wochen Urlaub, die ich ohne Tastatur zugebracht habe. Material ist gesammelt, Gliederung steht… jetzt muss ich noch schreiben.
Stay tuned!
Nachtrag: Es gibt hier eine Weblog-Kategorie iRiver Story: http://weblog.hildania.de/category/ebook/story/
Auch ich darf mich anschließen und sagen das mir die EBooks lieber in ePub als alle anderen Formaten hole. Am besten finde ich wenn man DRM freie Ebooks dan mit dem kostenfreien tool wie calibre bearbeiten bzw. umwandeln kann. Wünsche allen EBook liebhabern bzw. lesern, weiterhin viele spannende momente mit ihren Ebook
LG