Coder-Romantik

Ich sitze heute allein in meinem Büro. Mein Kollege ist heute nicht da. Die Programmierung ist nur eine meiner Aufgaben, die ich hier im Rechenzentrum zu erfüllen habe und nimmt nur einen geringeren Teil meiner Arbeitszeit ein. Ich programmiere aber gerne, weil es sich hierbei um etwas konkretes und produktives handelt, das oft auch Platz für Kreativität lässt. Gerade klappert der Regen an den Jalousien meines Büros. Zwielicht dringt schwach durch das Fenster. Nur mein Schreibtisch im Büro ist erhellt von einer einzelnen Schreibtischlampe und den beiden Bildschirmen vor mir. Links von mir steht frisch gebrühter Kaffee. Nicht das Zeug aus der Kaffeteria, sondern guter Stoff aus unserer Teeküche. Mein iTunes spielt gerade Keith Jarret. Der Ton ist aus. Die Klaviertöne würden das Trommeln des Regens und das leise Klickern der Tastatur stören. In mir ist konzentrierte Ruhe und ich begebe mich zurück in die zu lösende Aufgabe während ich dem Regen und dem Klickern zuhöre und einen Schluck Kaffee trinke. Coder-Romantik

Das beruhigt mich: Ich funktioniere normal

Man fühlt sich schon irgendwie von der Natur benachteiligt, wenn man sieht, wie andere Kolleginnen und Kollegen scheinbar 1000 Dinge gleichzeitig tun und dabei anscheinend irgendwie den Überblick behalten. Ich selbst bin aber scheinbar nur in der Lage, eine Aufgabe nach der anderen zu erledigen. Jede Unterbrechung kostet mich viel Zeit und ich brauche eine strikte und durchformalisierte Organisation, damit das Wiederaufsetzen der laufenden Aufgaben (“Context Switch”) reibungslos funktioniert. Endlich habe ich auf Spiegel Online einen Artikel gefunden, der bestätigt, was ich nicht gewagt hatte zu vermuten. Diese Schwierigkeiten mit parallelen Aufgaben sind für Menschen normal. Und wer behauptet, er kann alles gleichzeitig, hat damit evtl. tatsächlich weniger Probleme, als ich. Aber wer wenig Fehler machen will oder muss, ist auf Single-Tasking angewiesen. Mein Tipp also: Unterbrechungen vermeiden, Aufgaben gut durchplanen und möglichst am Stück besser noch mit echten Pausen durchziehen. Das spart am Ende Zeit!

Notebookstation

Seit gestern im Betrieb: Eine Notebookstation. Mein Modell ist nicht speziell für oder von Apple. Aber passt einfach von größe und Konstruktion.

schreibtisch-mit-laptopstander.jpg

Das Notebook kann über vier Rasterstellungen schräg gestellt werden. Dadurch kommt das Display des einige Zentimeter nach oben auf Augenhöhe. Mit in der Station ist ein USB-HUB. Damit ist der Bildschirm des Laptops wunderbar und sehr angenehm als Zweitmonitor verwendbar (sozusage tatsächlich mal als Notebook im ursprünglichem Sinne). Wie das der Festplatte im MacBook bekommt, werde ich dann vermutlich bald berichten. Aber da sag’ ich mal: Lieber die Festplatte, als mein Nacken ;-)

Selbstanzeige?

Als ich heute im IRC den Spiegel-Online-Artikel zugeschickt bekam (auch Heise-Online berichtet), wusste ich, dass andere geplante Artikel in diesem Blog zunächst zurückgestellt werden müssen. Bei meinen Recherchen entdeckte ich, dass ich einen geeigneten Artikel schon seit einigen Monaten fertig hatte. Es handelt sich um meine Aufzeichnungen, die ich bei einem Vortrag beim 23C3 gemacht hatte. Was damals noch “Zukunft” war mit Worten, wie “wer weiss, was da noch geändert wird”, ist heute Realität. Das Verschaffen, Verkaufen, Überlassen oder Verbreiten von Computerprogrammen, deren Zweck die Begehung von bestimmten Straftaten ist, wird unter Strafe gestellt. Leider benötigen wir im IT-Sicherheitsbereich solche Programme auch zum Testen unserer Sicherheit. Welcher Polizist würde gerne eine kugelsichere Weste tragen, die nie mit einer echten Kugel getestet werden konnte, weil es in dem Land ohne Ausnahmen verboten ist, solche Kugeln zu benutzen? Durch das neue Gesetz könnte die Sicherheit der IT-Infrastruktur in Deutschland stark leiden. Und mehr noch: Es könnte im Bereich Netzwerk und Netzwerksicherheit (zwei Zukunftsbranchen, seit vielen Jahren wachsen) entscheidende Wettbewerbsnachteile bringen.

Selbstanzeige? weiterlesen

Vier aus Sieben

Meine Arbeitsgruppe hier an der Uni ging aus einigen Drittmittelprojekten hervor. Irgendwann wurden die Ergebnisse der Arbeiten auch für die Uni selbst interessant, die dann eine Entwicklung weiterfinanzierte. Unsere Verträge wurde immer von Jahr zu Jahr (meist im letzten Moment) verlängert.

Nun wurde das neue tubIT – Rechenzentrum aus den zwei Rechenzentren der TU Berlin zusammengeführt. Unser neuer Leiter versprach bezüglich der Stellen bis Mitte 2007 endlich Sicherheit zu verschaffen.

Vier aus Sieben weiterlesen