U3 – Ich wollte einfach nur einen USB-Stick

Beim Interneteinkauf meines Palm Z22 machte ich einen dummen Kurzschluss: Wenn ich mir schon einen PDA mit mehr Speicher kaufe, könnte ich ja gleich meinen 128MB USB-Stick mal gegen eine größere Variante austauschen.

USB-Sticks gibt es ja heute, wie Sand am Meer. Und die anfänglichen Kompatibilitätsprobleme, die so manche billige Variante hatte (läuft nicht unter Linux und Co) gehören mittlerweile eigentlich auch der Vergangenheit an.

Sagte ich eigentlich? Ja, eigentlich.


Wonach sucht man einen USB-Stick aus? Punkt 1: Speicherkapazität. Punkt 2: USB 2.0 muss es schon sein (aber was anderes gibt es praktisch nicht mehr zu kaufen) und dann kommt schon Punkt 3: Er muss irgendwie einen stabilen Eindruck machen. Das Ding will man ja überall mit hin tragen und es soll ja ein zuverlässiger Träger der eigenen Daten sein.

Also gar nicht lange nachgedacht. Klar kann man hier und da sparen. Aber wenn das Ding stabil aussieht und von einem namhaften Hersteller ist. Komm – ab in den Warenkorb.

Und da hatte ich sie wieder. Eine Amazon-Marketplace-Bestellung. Auf den Trick war ich schon mal reingefallen. Aber offensichtlich mache ich manche Fehler nicht nur einmal. Natürlich wurde das gute Stück nicht einfach mal, wie gedacht versandkostenfrei mit dem Palm mitgeliefert, sondern kam von einer ganz anderen Firma gegen Porto ein Tag später ins Haus.

Als ich den Stick dann in meinen Mac steckte, war ich etwas überrascht. Da tauchte neben dem erwartetem Wechseldatenträger auch noch eine CD auf. Nee, CD hatte ich gerade nicht eingelegt. Irgendwas ist da noch mit auf dem Stick, das mir diese CD beschert.

Gut, so ein Problem lässt sich doch sicher ganz leicht lösen. Festplattendienstprogramm aufgemacht und einmal neu partitionieren und weg ist die CD. Denkste! Die CD erscheint auch hier als CD und lässt sich natürlich nicht löschen oder in irgendeiner Form ändern.

Nachforschungen ergaben schließlich: Es handelt sich bei dem Stick um einen neuartigen U3-Stick. Tolle Idee: Du nimmst nicht nur Deine Daten mit, sondern hast auf dem Stick auch immer gleich die passenden Programme mit dabei. Auf Windows natürlich. Auf dem Mac unbrauchbar. Bei Präsentationen total unpraktisch. Denn es passiert folgendes:

– “… eine besondere Freude, Ihnen Herrn Hildmann vorzustellen, der Ihnen dieses Thema jetzt näher bringen wird!”

Schier nicht enden wollender tosender Applaus.

Herr Hildmann geht mit seinem USB-Stick an den Vortragslaptop, steckt ihn in das Gerät, Powerpoint wird automatisch in den Hintergrund gebracht und ein Installer erscheint auf dem Bildschirm.

Irgendetwas zwischen Irritation und Ratlosigkeit folgt.

Nein, so etwas möchte ich nicht. Auf dem Mac kann ich es nicht benutzen und unter Windows stört es mich sogar.

Es dauerte weitere Nachforschungen um festzustellen, dass es für U3 einen Uninstaller gibt. Den kann man natürlich wieder nur unter Windows benutzen. Also Parallels gestartet, Windows XP, Uninstaller. Es folgt die Aufklärung darüber, dass das, was ich gerade vor habe eigentlich total irrsinnig ist, weil doch genau dieses U3-Feature der Hammer an der Spree sei. Nee, auf keinen Fall! Hau weg die Scheiße!

Nach der Uninstall-Orgie verhält sich der Stick, wie ein normaler USB-Stick. Nach der Partitionierung mit dem MacOS Dateisystem ist er jetzt auch für Windows-Rechner unbrauchbar. Aber dafür habe ich ja noch meinen 128MB Stick. Der 2GB-Stick ist für meine Apples :-)

5 Gedanken zu „U3 – Ich wollte einfach nur einen USB-Stick“

  1. U3 ist scheiße.. sorry muss mal gesagt werden… wer seine programme auf usb haben will, sollte sich PortableApps zulegen (http://portableapps.com/) viel praktischer… ich hab mir auch mal einen usb-stick gekauft mit u3… damals war u3 aber Absicht… und als ich eines Tages auf dem usb stick Musik auf den Radio-Studiorechner im studio überspielen wollte, kam die Bescherung, der dreck hat sich natürlich selbst installiert… und das darf auf einem studiorechner nicht passieren… also drohte mir der Rausschmiss… falls das nochmal passiert.. das man es deinstallieren kann habe ich nicht gewusst… denn ich hatte kein XP auf dem es funktionierte.. damals warn sie noch nicht für Vista… wir haben mit einer linux commandline alles versucht, aber der dreck kam nicht runter…. aber jetzt, da ich weiß, dass man es deinstallieren kann (danke, an der Stelle), werde ich mir wohl doch den 4gb sandisk usb stick kaufen

    lg, Björn

  2. Bin auch auf die gleiche Scheiße reinfallen. 4GB-Sandisk Stick. Ist ständig am LED pumpen im Leerlauf. Habe das Milchglasfenster aufgebrochen und diese kleine Furz-LED mit dem Schraubenzieher weggeschnipst. So, jetzt belästigt er mich nicht mehr mit Blink-Shit.
    Meine Vision war: USB-Stick mit Grub bootfähig machen und dann folgende Bootmenüeinträge haben:
    Die dazugehörigen Images (Knoppix-USB, WinXP-USB,…) sind auf dem Stick.
    Also: statt mehrere CDs die jeweils einzeln irgendwas booten müssen, und die umständlich gebrannt werden müssen, 1 USB-Stick, der alles booten kann und der direkt geändert werden kann.

  3. Lecker, schon wieder einen Fehler gefunden, alles was man in spitzen Klammern einschließt verschwindet einfach. <> /

  4. also dann nochmal die Bootmenüeinträge {CD-Rom} {Memtest} {Dos98} {Knoppix} {WinXP-Installation}

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