Erste Versuche mit RAW-Konvertierung unter Linux

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Die etwas besseren Spiegelreflex-Digitalkameras bieten die Möglichkeit, nicht nur JPEGs zu produzieren, sondern auch Bilder im RAW-Format. D.h. die Sensordaten werden mehr oder weniger unbearbeitet im Speicher abgelegt. Dabei hat praktisch jede Kamera aber mindestens jeder Hersteller sein eigenes RAW-Format. Die Standardisierung ist noch im Gange.

Fragt man nun verschiedene Fotografen danach, wie es mit der RAW-Verarbeitung aussieht bekommt man sehr unterschiedliche Antworten in der Spanne von: Unnötig, weil JPEGs gut genug sind bis hin zu “etwas anderes kommt doch gar nicht in Frage”.

Ich gehe der Frage für mich selbst auf den Grund. Zunächst habe ich erst einmal meine Kamera so eingestellt, dass sie parallel JPEGs und RAW-Bilddaten aufzeichnet und habe eine Methode entwickelt, wie ich schnell mal beides auf meinem Rechner auseinander bekomme.

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Ein meinem ersten Test habe ich das reichlich unterbelichtete Bild von einem Vogel einmal aus dem JPEG heraus und einmal mittels Vuescan aus dem RAW heraus weiterbearbeitet. Vuescan kenne ich als Scanprogramm von meinen Negativen bzw. Dias. Allerdings ist mir auch die Arbeit mit DigiKam und Gimp nicht ganz unbekannt. Beide hier gezeigten Ergebnisse hatte ich nach ca. 10 Minuten erreicht. Das Rauschen kommt daher, dass die Aufnahme mit ISO 1600 gemacht ist und da mag die 10D blauen Himmel nicht mehr so recht. Allerdings wäre auch das weniger ein Problem, wenn die Belichtung gestimmt hätte.

JPEG Version

Ein besseres Beispiel ist das Foto von gestern auf der Beusselbrücke. Hier habe ich Ausschnitt, Helligkeit, Kontrast bearbeitet, das Bild skaliert und wieder gespeichert. Beim Speichern sind dann auch noch häßliche Kompressionsartefakte aufgetreten, die aber vermeidbar gewesen wären!

RAW-konvertierte Version

Die untere Version habe ich dann mittels UFRaw erstellt. UFRaw ist ein Gimp-Plugin. Es ermöglicht, die RAW-Dateien der 10D (und auch viele andere) einfach wie jede andere Grafikdatei zu öffnen. Allerdings bekommt man dann in einem Dialog ein Prefiew des Bildes, unzählige Zusatzinformationen und die Möglichkeit beim Laden Helligkeit, Kontrast, Weissabgleich, Helligkeitskurven, Farbkurven etc. pp. einzustellen. Mit Hilfe dieses Plugins war es mir dann leicht möglich, den Wolken ihre Struktur zu geben, ohne aber den Rest “absaufen” zu lassen. Im JPEG war das auch möglich, jedoch fangen hier dann sofort die Wolken zu “krümeln” an. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Sensor mit 48bit Farbtiefe arbeitet, wogegen JPEG nur 24bit für die Farbdarstellung benutzt. Wenn es jetzt um das Herausarbeiten so feiner Schattierungen, wie in den Wolken geht, hat man mit RAW-Daten eine realistische Chance.

Gut, wir sind uns sicher darüber einig, dass das Foto durch die Wolkenstruktur nicht wirklich der Hammer wird. Aber wenn ich dann irgendwie das Foto zustande bekomme (ab und an passiert mir das), dann lohnt sich einfach auch der Griff zu jeder Trickkiste, um das Gesamterscheinungsbild einfach professionell und rund zu bekommen.

Mein erstes Fazit
Die Aufzeichnung von RAW-Daten lohnt sich genau dann, wenn man aus einem eigentlich mißglücktem Bild noch etwas rausholen will. In einer Community sagte mal einer zu mir: Warum sind auf Deinen Bildern immer die Lichtverhältnisse schwierig? Ursache: Gerade diese Lichter faszinieren mich meist und ich übe und übe, sie so rüber zu bekommen. Schönwetterfotos können ja alle. Gerade hier kann einem die RAW-Datei die letzten paar Bits rausholen. Insbesondere aber, wenn ich schwarz-weiss arbeiten möchte, stehe ich ja vor dem Problem, den Fotos wichtige Informationen, nämlich alle Farben zu entziehen. Wenn es nur noch um Licht und Schatten geht, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob ich mit 24 oder 48bit arbeiten kann.

RAW unter Linux geht. Es gibt sowohl die Holzhammertools, wie dcraw, mit denen man einfache Arbeiten automatisieren kann, als auch professionelle Tools, wie vuescan, die auch professionelle Wünsche erfüllen, allerdings ein paar Euros kosten. Es gibt aber auch UFRaw. Und das ist sehr empfehlenswert.

Ich gehe der RAW-Frage weiter nach ;-)

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