Die ersten Stammleser haben sich bereits erkundigt, ob es mir gut geht. Zu lange war jetzt nichts mehr in diesem Blog zu lesen. Beruhigend kann ich sagen: „Die Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben.“ (Mark Twain)
Die Pause ist zum einem meinem Umzug in einer neue Wohnung (mit zwei Kinderzimmern) geschuldet, vor allem aber der Tatsache, dass ich die Abteilung und die Position innerhalb meiner Arbeitsstelle gewechselt habe. Bislang war ich stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Identity Management. Nun habe ich die Abteilung Infrastruktur als Abteilungsleiter übernommen.
Zu den Aufgaben der Abteilung Infrastruktur gehört zum einen die Versorgung der TU Berlin mit Internet, Intranet etc. sowie die Bereitstellung von Server-Infrastruktur; das umfasst alles vom Betrieb eines Rechnerraumes und die Bereitstellung von Stellplätzen für Serverhousing, über virtuelle Server bis hin zum Betrieb einer Serverlandschaft mit Basisdiensten wie DNS, NTP, AFS sowie die technische Bereitstellung von LDAP, AD, Kerberos, Mail usw. Die Abteilung besteht aus über 20 Mitarbeitern (fest angestellte und studentische Mitarbeiter/innen).
Meine neuen Aufgaben als Leiter sind mir auch vor dem Wechsel nicht ganz fremd gewesen. Als Stellvertreter hatte ich bereits Einblick in das, was auf mich zukommt. Allerdings ist es schon eine komplett andere Nummern, ob man die Leitung mal für eine Zeit wegen Krankheit, Urlaub o.ä. übernimmt oder den Großteil der Zeit hauptverantwortlich ist. Und es macht auch einen erheblichen Unterschied, ob man unter etwa sechs halbwegs heterogenen Mitarbeitern arbeitet oder eine Mannschaft von zwanzig Leuten unter einen Hut bekommen soll.
Meine Aufgaben bestehen nun vor allem darin, Informationen intern, wie extern zu vermitteln, zu filtern und aufzubereiten. Ich bin die Schnittstelle zwischen der tubIT-Leitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Abteilung arbeiten. Ich habe Projekte zu verwalten, Aufgaben zuzuteilen und zu überwachen. Ich muss den Einsatz von Ressourcen planen und die Abteilung und z.T. auch das Dienstleistungszentrum nach außen vertreten. Auch die Beschaffung von Arbeitsmitteln innerhalb des mir vorgegebenen Budgets gehört zu meinen Aufgaben sowie diverse Verwaltungsaufgaben, wie Genehmigung von Urlaub, Vertretungsverwaltung (Urlaub, Krankheit etc.), Changeanträge, Ausschreibungen etc. Ferner steht die Mitwirkung in Personalangelegenheiten auf meinem Plan, d.h. Einstellungsverfahren und die Auswahl von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Weiterbildungsmaßnahmen, Änderungen von Einsatzgebieten usw. In Streitfällen (intern, wie extern) habe ich zu vermitteln. Ferner steht die Beseitigung von Arbeitshindernissen auf meinem Plan. Die restliche Zeit kann ich dann in Projekten mitarbeiten.
All das bedeutet für mich eine Reihe von beruflichen und privaten Veränderungen. Mehr als die Hälfte der Zeit bin ich heute mit meinem MacBook Air oder einfach nur meinem geliebten Moleskine Notizbuch unterwegs und nehme an Sitzungen teil, bespreche mich mit meinen Leuten, anderen Abteilungsleitern oder der Geschäftsführung, usw. Dabei sehe ich es ganz und gar nicht als Nachteil, mittlerweile die meiste Zeit mit anderen Menschen zu tun zu haben und weniger mit der technischen Implementierung. Der Einsatz meiner Werkzeuge hat nun auch einen anderen Fokus. Die meisten Programme habe ich aber bereits seit längerem im Gebrauch: Postbox und iCal bzw. Outlook, aus dem Hause Omni: OmniFocus, OmniPlan, OmniOutliner, OmniGraffle, als zentrales Werkzeug für Notizen: Notebook, MS Office Excel und Word aber für Präsentationen noch immer gerne Keynote. Für private Aufzeichnungen (Journaling) viJournal.
Seit dem Wechsel zu Infrastruktur bin ich nicht mehr mit dem Rad zur Arbeit gefahren, da ich die Zeit in der U-Bahn in der Regel noch für Vor- und Nachbereitungen genutzt habe, gelernt, organisiert oder Dinge verkraftet habe. Das möchte ich aber wieder ändern. Im Urlaub habe ich schonmal wieder mein Lauftraining aufgenommen. Mindestens einige Tage in der Woche werde ich auch wieder Rad fahren, sobald es wieder los geht. Langsam spielen sich die neuen Routinen ein und der sportliche Ausgleich ist auch für meine eigene Leistungsfähigkeit wichtig.
Mit diesem Blog hier gab es immer ein Ständiges Auf und Ab. Immer wieder entstanden größere Pausen, dann wieder einige Artikel in schneller folge. Dann wieder Funkstille usw. Daran wird sich im Grunde nichts ändern. Und das ist vermutlich auch gut so. Blogging wird genau wie das Fotografieren, der Sport und die Musik wieder langsam hochgefahren. Unter Druck setze ich mich allerdings bei meinen Hobbies nicht. All das soll eins bleiben: Ausgleich, Ventil, schön – aber auf keinen Fall Druck, Wettbewerb, Zeitfresser.
In diesem Sinne wünsche ich allen so viel Freude und Spannung im täglichen Job, wie ich es bei mir empfinde und die richtige Balance zu den anderen Bereichen des Lebens!
Herzlichen Glückwunsch zur neuen Aufgabe.
Mein Blog hat auch schon seit Monaten keine neuen Inhalte.
Ganz sicher ist die Blograte umgekehrt proporzional zum Arbeitspensum im Job.
Lars, das darfst Du nicht zu laut sagen (oder schreiben), sonst denken unsere Kollegen wir hätten zu wenig zu tun, sobald wir was bloggen.