Spam gegen Propaganda

Heute fand ich eine E-Mail in meinem Postfach, die wohl durch den Spam-Filter gerutscht war. In dieser E-Mail befand sich ein YouTupe-Link. In der Mail wurde nicht weniger, als die Wahrheit über Georgien versprochen. Bei Konflikten, die so eskalieren wie dieser, von Wahrheit zu sprechen, ist immer mutig, naiv, reine Propaganda, eine sehr persönliche, eine sehr schmale oder gefärbte Sicht der Dinge oder mehreres davon oder alles. Wahrheit ist nun einmal etwas sehr subjektives. Dagegen sind Lügen oft genug fassbar, begreifbar, beweisbar. Eine E-Mail wie diese verliert in meinen Augen sofort ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie sich gegen Propaganda ausspricht. Natürlich soll auch ich als Leser dieser E-Mail in einer Form beeinflusst werden. Und leider kann eine Sichtweise in solchen Konflikten auch niemals wirklich unpolitisch sein. Hätte man mir hier einen Kommentar oder einen Erlebnisbericht der ganz persönlichen Sicht versprochen, hätte ich mir das Video vermutlich erst einmal angesehen. Spätestens aber die Aufforderung, die E-Mail an alle weiter zu verteilen, die ich kenne, hat diese Disqualifiziert. E-Mails mit Schneeballsystem sind grundsätzlich sofort zu löschen!

Den Teil der E-Mail, die allerdings behauptet, YouTube würde den Hit-Counter der Filme manipulieren, um den Film nicht zu berühmt zu machen (Wir erinnern uns: YouTube bewirbt das, was alle sehen und alle sehen, was beworben wird, womit die gesellschaftliche Gleichschaltung bereits im Bewertungsalgorithmus enthalten ist – gleiches bei Musik Rankings etc.) bin ich tatsächlich gewillt zu glauben.

Manchmal ist die Welt halt noch nicht bereit…

… für die eine oder andere Idee. Zum Beispiel die Idee, man könnte ja besuchte Links durchgestrichen darstellen. Gut, ich hatte nach dem Update auch gleich noch ein paar kleine Modifikationen am CSS dieser Seite vorgenommen. Ein Freund berichtete mir, dass die Links für Personen mit Rot-Grün-Schwäche schlecht zu erkennen seien. Da diese Sehschwäche sehr weit verbreitet ist, habe ich die Links zusätzlich auch unterstreichen lassen. Um zu unterscheiden, welche Links man schon besucht hat und welche noch nicht, hatte ich die besuchten durchgestrichen dargestellt. Das kam aber bei mindestens zwei Lesern nicht so gut an, so dass ich diese Verbesserung wieder rückgängig gemacht habe.

Eigentlich wollte ich ja gar kein Wort über diese paar Zeilen Änderung verlieren. Aber manchmal haben es ein paar Zeilen auch in sich.