Neujahr – Broken by Design

Tauwetter, schmuddlige Straßen, Katerstimmung, Quengelkinder. Unausgeschlafen tappe ich durch den Dreck der Party vom Vortag. Der Dreck erstreckt sich nicht nur über die Wohnung, sondern auch auf die Straße vor dem Haus. Aufgeweichte Knaller und Raketenreste auf schwarz-braun-weißem Schnee mit gelben Sprenkeln. Und das soll jetzt das neue Jahr sein, in das ich so viel Erwartungen gesteckt habe?

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Beim neuen Jahr ist es wie beim Joggen. Ein Kaltstart tut selten gut. Auch dem neuen Jahr muss man etwas Zeit lassen – vor allem sich selbst. Gerne übernimmt man sich in den ersten Tagen und hat schneller alle guten Ideen und Vorsätze über den Haufen geworfen, als der Müll in den Straßen beseitigt ist.

Deshalb mein Tipp: Warm laufen! Mein Vater räumt am 1.1. immer den kompletten Weihnachtsschmuck weg und macht die Wohnung sauber. Für ihn fühlt sich das gut an. Ich lasse mir erst einmal bis zum Sechsten Zeit und beginne dann langsam aber sicher alles Weihnachtliche wegzuräumen. Am 1.1. muss man erst einmal schlafen, ausruhen und sich orientieren. Wenn der Kater auskuriert und der “Jet Lag” vorbei ist geht es weiter. Es gibt ja noch mehr, als 360 Tage in diesem Jahr. Abends bin ich schon mal wieder joggen gewesen und ich habe mir ein paar Neujahrsgeschenke gemacht: Ich habe das neue Moleskine Notizbuch genutzt, um die Notizen für die ersten Tage des neuen Jahres zu machen. Ein leeres Buch, das darauf wartet, beschrieben zu werden, das meine “Abenteuer” begleiten will. Der Rasierer hat einen neuen Scherkopf bekommen. Das fühlt sich schön neu und frisch an.

Das Einführen neuer Routinen und das Ändern von Verhalten sollte man sehr langsam angehen. Man sollte nicht mehr, als 1-2 Verhalten pro Monat ändern. Die ersten Wochen kann man dazu benutzen, sich selbst ein paar realistische Meilensteine zu definieren. Diese sollte man überprüfen und feiern – nicht nur zu Silvester. Wichtig sind konkrete Ziele. “Ich möchte ein guter Mensch sein.”, ist schwer zu überprüfen. “Jeden Tag eine gute Tat.”, ist zumindest eine überprüfbarer Plan. Zur eigenen Motivation kann ein Tagebuch hilfreich sein. Allerdings nur dann, wenn man zumindest auch die positiven Dinge des Tages / der Woche festhält und nicht nur eine Sammlung von Katastrophen zusammenstellt. Eckart von Hirschhausen pointiert den Blick ins Tagebuch so schön mit: “Mann, das war wirklich schlimm damals. Das hätte ich ja fast vergessen.” Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man auch aus positiven Erfahrungen lernen kann. Einfach mal ausprobieren!

Und nun: Kommt mal langsam ins neue Jahr! Und immer erst einmal warm laufen!

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