Die Änderung der Chartregeln von Media Control wird im Netz doch sehr unterschiedlich aufgenommen. Auf Spiegel.de liest man: “Media Control ändert die Spielregeln”, wogegen Macnews.de titelt: “Media Control erfasst jetzt auch ‘Download only’-Musik“.
Als Anbieter von kostenloser Online-Musik könnte ich mich jetzt aufregen, wenn ich nicht gestern ein aufklärendes Gespräch mit Olli gehabt hätte. Was soll “Media Control” eigentlich sein? Für das leichte Kribbeln im Nacken empfehle ich mal auf dict.leo.org den Begriff “control” einzugeben und sich jede einzelne Übersetzung auf der Zunge zergehen zu lassen (leichtes Stechen im Bereich der Schläfen nicht ausgeschlossen).
Aber was wollen diese Charts eigentlich? So wollen zeigen, welcher Titel wie erfolgreich ist. Es wäre doch absurd, wenn wir “Erfolg” nicht über “Umsatz” definieren würden. Nur darf man Erfolg nicht mit Qualität verwechseln. Es gibt andere Charts, die durch Zuhörer kontrolliert werden. Auf free.superhits.ch ist meine Band durch Hörerbewertungen lange auf den ersten Plätzen gewesen und taucht noch immer zwei mal in den Top 40 auf.
Da kann man natürlich auch die Frage stellen, ob das irgendetwas aussagt. Geht es um die reine “Kunst”, so kann der Künstler vielleicht nur selbst sein eigener Anspruch sein. Zufrieden vielleicht mit Teilerfolgen jedoch meist auf der Suche nach irgendetwas Unfassbaren und meist auch Unerreichbaren. Geht es um Erfolg, so kann man verschiedene Massstäbe ansetzen. Verkaufszahlen sind hier ein Massstab; Hörerbewertungen ein anderer und die Meinung von Kritikern vielleicht noch ein weiterer.
Zeit, die Ärzte zu zitieren: “Mach dein Ding und steh dazu. Heul nicht rum, wenn andere lachen.”