Ich weiss gar nicht mehr, wie lange dieser Artikel hier in der Queue liegt. Aber endlich bin ich dazu gekommen, meinen ersten Ilford SFX 200 abzufotografieren und damit auch meine ersten Versuche mit Ilford Microphen-Entwickler zu machen.
Der SFX 200 ist ein Film mit erweiterter Rotsensibilisierung. S/W-Filme müssen entsprechend sensibilisiert werden, um das für uns sichtbare Licht aufzunehmen. Das besondere am SFX 200 ist, dass er Rot “besser sieht”, als andere Farben und sogar in den Infrarotbereich hinein schauen kann. Grund für ein paar Experimente.
Vom SFX 200 habe ich im Schwarzweiss-Magazin gelesen. Zunächst gab es Probleme mit den Lieferungen nachzukommen. Ich habe meine ersten drei SFXe bei Phototec bestellt. Mittlerweile habe ich sie aber auch bei Fotoimpex liegen sehen.
Daumenwerte für SFX 200 in ATM 49, meinen Lieblingsfeinstkornentwickler (obwohl wir manchmal auch Meinungsverschiedenheiten haben) habe ich nicht gefunden. Und weil ich auch mal was anderes ausprobieren wollte, habe ich mir dann noch mal ein Microphen ansetzen lassen (ganz professionell von Dr. Annette). Geht genauso einfach, wie ATM 49 in Wirklichkeit. Zwei Pulver in Wasser auflösen.
Jut, nun war das ganz am Anfang noch nicht so optimal. Beim ATM 49 habe ich oft damit zu kämpfen, dass mir die Negative zu blass werden (d.h. sie sind unterentwickelt). Bei meinem ersten Microphen-Versuch habe ich mal satt überentwickelt. Die Beispielbilder hier sind demnach alle gerade gebügelt und können von den Ergebnissen noch stark verbessert werden. Beispiele werden folgen.
Der Microphen entwickelt körniger, als der ATM 49. Ein Vergleich wird folgen, wenn ich mal einen Lucky 400 in Microphen geschmissen habe. Dafür sind die ergebnisse aber sehr ausgleichend. Hätte ich den SFX so mit ATM überentwickelt, hätte ich von den Ergebnissen nix mehr zeigen können, glaube ich. Ich glaube, wenn wir zwei (Microphen und ich) uns erst einmal richtig kennengelernt haben, dann könnte da eine innige Freundschaft entstehen.
Von diesen beiden Herren hier habe ich keine explizite Genehmigung erfragt, ihr Bild im Internet zu veröffentlichen. So, wie ich die beide aber kennengelernt habe, haben sie absolut nix dagegen. Der Sohn forderte mich auf, ein Foto von den beiden zu machen.
Zu den Aufnahmen: Ich war mit der Canon EOS 30 unterwegs und habe praktisch alles mit EF 50 f1.8 und EF 28 f2.8 aufgenommen. Alles hier gezeigte ist mit einem Heliopan-Filter (dunkelrot) aufgenommen. Die letzte Aufnahme entstand unter Zuhilfenahme eines Speedlite 550EX (indirekt) in der U-Bahn. Alles andere bei Tageslicht aus der Hand fotografiert.
Wer mehr zum Thema Infrarotfotografie und dem Einstieg über den SFX 200 wissen möchte, dem kann ich diesen Artikel von Dietrich Krieger ans Herz legen, den ich recherchiert habe.
Update
Dieses Foto, das meine Frau von mir gemacht hat, hatte ich vergessen. Ich finde mich selbst zwar nicht sonderlich vorteilhaft auf dem Bild getroffen. Aber das Bild zeigt sehr schön, die leicht verfremdete und damit märchenhafte Stimmung, die man mit einem SFX erreichen kann.
Hehe, auf dem letzten Bild gibt es eine sehr schöne Demonstration der ersten Fotografenregel: “Geh näher ran!”
Beziehst Du das jetzt auf mich, der offensichtlich irgendwo fast mit dem Objektiv anstößt, oder auf meine Frau, die hier ein nettes Suchbild gestaltet hat? Nur so sind ja hier die schönen “weissen Blätter” zustande gekommen.
Ansonsten kann man diese Regel natürlich nicht oft genug wiederholen.