Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, zwei Handys mit mir rum zu tragen oder schlicht kein privates Handy zu besitzen. Deshalb habe ich jetzt ein einfaches, kleines AndroidOne Handy mit zwei SIM-Karten. Allerdings war das auch Anlass, um meine täglichen Werkzeuge zu überdenken. Das schon lange von mir genutzte Joplin läuft auf vielen Plattformen und synchronisiert verlässlich mit der Nextcloud.
Noch zu Studienzeiten war ich ein großer GNU Emacs Fan. Damals schon hatte ich mir mal Org-Mode angesehen und hatte auch zu Zeiten des Agenda VR3 überlegt, ob man nicht mobil mit Org-Mode etwas anfangen könnte. Bei der Vortragsvorbereitung für das DFN-Forum im letzen Jahr, war ich dann erneut darauf gestoßen.
Das ich bekennender GTD Anhänger bin, ist an vielen Stellen dokumentiert. Org-Mode kann u.a. auch für eine GTD Implementierung genutzt werden, kann aber auch ein Werkzeug zur strukturierten Erfassung von Informationen bzw. der Strukturierung seiner Gedanken sein (Gliederungseditor) und vielem mehr.
ORGZLY für Android
Letztlich hatte Orgzly den Ausschlag gegeben, mich trotz etwas steilerer Lernkurve dann doch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vielen Dank an die Entwickler dieser wirklich großartigen Android Adaptierung!
Was spricht für Org-Mode
Zusammenstellungen von Pros und Cons zu Org-Mode gibt es unzählige. Das System ist ja deutlich gut abgehangene Software aus dem letzten Jahrtausend. Mich überzeugen aber vor allem folgende Faktoren:
- Speicherung in reinem Text
- plattformübergreifend nutzbar
- man kann das nutzen, was man will
- hochgeradig anpassbar
- außergewöhnlich gut dokumentiert
- offene, freie Software
Was spricht gegen Org-Mode
- kaum deutsche Quellen
- basiert auf einem Editor aus dem letzten Jahrtausend
- Grundsystem in Lisp implementiert
- steile Lernkurve / wenig intuitiv
meine Implementierung
Ich nutze Org-Mode aktuell auf meinem Mac, meinem Android Tablet unter Termux und meinem Smartphone. Zur Synchronisation benutze ich ein Git-Repository, das ich via ssh synchronisiere. Auf dem Mac und unter Termux aus der Kommandozeile heraus und auf dem Smartphone mittels MGit. Das ist natürlich noch eine weitere Ebene Komplexität für jemanden, der sich mit Git und Co nicht auskennt. Mittlerweile könnte man aber auch direkt über Nextcloud synchronieren.
org2blog
Dieser Artikel ist auch in Org-Mode entworfen und mittels org2blog publiziert. Funktioniert in etwa so, wie ich mir das schon immer vorgestellt hatte und zwar vom Laptop, wie auch vom Tablet aus. Ein bisschen kämpfen musste ich mit dem XML-RPC Modul, dass irgendwie buggy ist und Probleme mit Umlauten etc. hat. Am Ende habe ich das Modul aus einem Fork installiert. Läuft!
Weiterführende Quellen
Folgende Artikel möchte ich an dieser Stelle schon mal verlinken.
- The Org Manual
- Emacs org-mode examples and cookbook
- Org Mode – Organize Your Life In Plain Text!
- Tutorial: Aufgabenverwaltung im GNU Emacs
Weitere Details zu Org-Mode, Orgzly und Co könnte es in Zukunft an dieser Stelle hier geben.
Ein Gedanke zu „Beginn der Org-Mode Saga“