Mich erreichen immer wieder Zuschriften der Art: Hildi, wie schaffst Du es eigentlich bei all Deinen Aktivitäten (Fotografieren, Musik, Radfahren, Laufen, Kochen und zwei Kleinkindern) immer wieder aktuelle Artikel aus Onlinezeitungen, Zeitschriften oder Blogs zu lesen? (Solche Zuschriften erhalte ich nicht wirklich, aber es ist einfach eine gute Einleitung.)
Die Antwort: Das ist nicht schwer mit den hier vorgestellten Werkzeugen und der richtigen Zeiteinteilung.
Für mich ist Fahrzeit = Lesezeit. Ich lese gerne in der S-Bahn. Und nachdem ich mit meinem Palm immer so meine Probleme hatte, die richtigen Sachen in der S-Bahn lesen zu können, geht das jetzt mit Hilfe des iPhones und meinen ausgewählten Apps ganz gut. Hinzu kommt die Kombination des Lesens auch zu Hause oder im Büro. Dafür brauchte ich nur den richtigen Workflow.
Zentrum meines Lesens im Web ist Read It Later. Dabei handelt es sich hauptsächlich um einen kostenlosen Dienst, der für mich URLs speichert, die ich dann von verschiedenen Stellen abrufen kann. Ferner kann ich nach dem Lesen den Artikel abhaken, womit er als gelesen markiert ist und ihn dann später löschen.
Das tolle daran: Read It Later arbeitet mit anderen Apps auf dem iPhone zusammen und es gibt Bookmarklets für den Browser zum Markieren von Artikel zum später lesen.
Ich benutze in der S-Bahn nun Newsstand, um mir anzusehen, was meine RSS-Feads so alles zu bieten haben und wähle mir ein paar Artikel mittels Read It Later aus, die ich später lesen möchte. Das gleiche mache ich mit Twitter-Quellen über Echofon. Ich überfliege die Tweets und markiere mir ein paar Links mittels Read It Later.
Ähnlich gehe ich auf meinem MacBook oder meinem Mac mini vor. Wenn ich etwas sehe, dass ich mir gerne ansehen möchte, egal ob es via E-Mail, RSS-Feed oder auch IRC rein kommt. Es wird zunächst markiert und landet in der Read It Later Liste.
Die Read It Later App auf dem iPhone ist nun in der Lage, die Artikel alle herunter zu laden, während ich irgendwo einen schnellen WLAN-Zugang habe. Diese Artikel sind dann gespeichert und lassen sich wiederum in der S-Bahn nacheinander lesen. Dabei bietet die App noch die Funktion, den Artikel nur als reinen Text umgebrochen für das iPhone anzuzeigen, was ein sehr angenehmes Lesen ermöglicht.
Was ich nicht in der S-Bahn lese, kann ich irgendwo lesen, wo ich einen Browserzugang habe. Read It Later ist natürlich nicht auf Mac beschränkt, sondern nur auf den Browserzugriff.
Kritisch zu sehen ist hierbei, dass alle Webartikel, die ich lese bei Read It Later landen und so selbstverständlich sehr gut dafür geeignet sind, Profile von mir anzulegen und meine Vorlieben zu speichern und auszuwerten. Dieses Risiko nehme ich für die Bequemlichkeit in Kauf. Einige Artikel maile ich mir dann aber doch lieber zu, was auch nicht “sicher” ist, solange ich keine Verschlüsselung verwende (das ist noch einmal ein ganz eigenes Mac-Thema), was aber zumindest die Profilerstellung erschwert.
Zuletzt noch: Was mache ich mit FileMagnet? FileMagnet verwandelt das iPhone in eine Festplatte, die man über WLAN ansprechen kann. Im FileMagnet lege ich z.B. PDFs ab, die ich später lesen will. Selbstverständlich lässt sich das auch sehr elegant mit Dropbox erledigen. Ich finde allerdings den PDF-Reader von FileMagnet ganz nett.
Also mich erreichen immer Zuschriften der Art: Lars, wie schaffst Du es eigentlich bei all dem Stress immer noch so attraktiv auszusehen?
Meine Antwort ist dann genau wie Deine.
;)