Mit dem 30. Dezember endet mein Trainingsplan für 2013 und damit für mich ein Laufjahr, mit dem ich sehr zufrieden bin. 2012 hatte ich mir vorgenommen, mehr Sport zu machen. Dieses Ziel habe ich definitiv erreicht. Ich bin meinen ersten Wettbewerb gelaufen (ASICS Grand 10) und bin für den nächsten im Mai 2014 angemeldet. Über 400km bin ich dieses Jahr gelaufen. Fast 50 Stunden habe ich mit Joggen verbracht. 50 Stunden, von denen sich jede einzelne gelohnt hat. Gelohnt nicht im Sinne von Trainingseffekt oder erreichten Zielen, sondern gelohnt im Sinne von sinnvoll verbrachte Zeit mit Entspannung, draußen in Bewegung und einem immer besseren Gefühl danach.
Die Gemeinheit: Trotz (eigentlich wegen) permanent steigendem Trainingspensum (Verdopplung 2013 im Vergleich zum Vorjahr), sinkt der Kalorieumsatz pro gelaufenen Kilometer immer weiter. Auf der anderen Seite jubeln alle Gelenke über jedes Kilo, dass ich runter habe. Ansporn, auch daran weiter zu arbeiten.
Eine neue Qualität hat das Laufen für mich erlangt, seit ich nach einem einfachen Trainingsplan laufe, den ich mir bei http://my.asics.de zusammen geklickt habe. Anlass war die Entscheidung, 2014 den Halbmarathon zu laufen. Ein Ziel, das für mein Alter und meinen Trainingsstand hoch aber sehr realistisch ist. So ein Trainingsplan hat dann den Vorteil bei der Tagesplanung auch ein Gewicht zu haben. Früher hatte ich oft das Problem, dass bei unvorhergesehenen Ereignissen als erstes der Sport hinten runter gefallen ist. Heute ist klar: Die Trainingseinheit können wir mal um einen Tag vor oder zurück verlegen – trainiert wird aber! Und wenn es mal nicht so gut läuft (ist bislang nur zwei Mal vorgekommen), dann wird die Strecke eben mal spontan gekürzt oder das Tempoziel an den Gesundheitsstand angepasst.
Neben dem Plan (de)motiviert mich aber auch die Ausrüstung. Wenn mein Smartphone wieder mal die Trainingsdaten geshreddert hat, ist der Erholungsfaktor des Laufes eigentlich schon wieder dahin. Mein Trophäen sind GPS und Zeitdaten, sind Statistiken. Warum nicht! In der Software zeigt der Kalender alle Trainingseinheiten in beeindruckender Regelmäßigkeit. Jeder Eintrag symbolisiert einen Sieg über meinen Schweinehund und die immer besser werdenden Zeiten und der immer bessere Puls dabei motivieren zusätzlich. Die Ausrüstung muss stimmen! Technisch brauche ich hierzu eigentlich nur meine Garmin Forerunner 110 mit Pulsgurt. Optional ist dann noch ein iPod Shuffle mit dabei, nachdem der iPod mini leider seinen Geist aufgegeben hat. Für den Notfall habe ich immer noch ein Handy mit dabei.
Teurer in der Anschaffung war aber eher der Rest der Ausrüstung. Man erzählt sich, dass man zum Laufen ja eigentlich nichts braucht. Das relativiert sich aber schnell, wenn man zwei Mal die Woche laufen geht und auch noch auf lange Strecken trainiert. Lange Strecke und kräftige Figur bedeutet nämlich: Qualitativ sehr hochwertige Schuhe. Dazu kommt für jede Temperatur zwei Mal Laufkleidung. Und auch hier hört das Sparpotential spätestens bei 7km Länge auf. Heute habe ich einige Sätze Laufklamotten, die ich wetterabhängig kombinieren kann. Und langsam lerne ich auch, bei welchen Wetterverhältnissen man mit wie wenig auskommt. Denn immer wieder starte ich ich viel zu warm bekleidet.
Es soll Leute geben, die behaupten, dass man beim Sport treiben nur die Lebenszeit dazu gewinnt, die beim Training drauf gehen. Grund genug, die richtige Sportart zu wählen. Diese 50 Stunden aus 2013 waren in jedem Fall Stunden, die ich nicht missen möchte.
Ich bin geneigt, die Laufzeit mit auf meinen Gleitzeitbogen als Arbeitszeit anzurechnen. Für mich ist Lauftraining auch Gehirntraining. Am Ende eines Laufes habe ich das Gefühl, den ganzen Körper – und vor allem dem Kopf – einmal “durchgespült” zu haben. Es ist eine Zeit des nachdenkens, der Stresspegel sinkt, die Motivation steigt und jeder Lauf hat seine Parallelen zu Projekten, mit seinen Höhen und Tiefen und oft auch der Punkt, an dem das Weitermachen große Überwindung kostet. Viele diffuse Gedanken erlangen beim und nach dem Laufen eine wundersame Klarheit. Ich liebe das! Mehrfach hatte ich schon daran gedacht, diese Gedanken beim Laufen zu notieren oder aufs Handy zu quatschen. Das würde aber alles dem Fluss des Laufens wiedersprechen. Nein, nur die Gedanken, die nach dem Duschen noch in voller Klarheit im Kopf sind, werden notiert, falls das überhaupt noch nötig ist.
Beim Laufen, bin ich nur mit mir und meinen Gedanken allein. Vielleicht haben deshab so viele Leute Angst vorm laufen. Gegen schlechtes Wetter und Blasen gibt es die passende Ausrüstung. Vor sich selbst, kann einem nichts schützen! Aber wenn man nach dem ganzen Schwitzen zwar nicht fitter aber mit sich selbst im reinen ist, dann hat man gewonnen.
2014 gilt es, weiter zu machen. Egal, ob es mehr km, schnelle Rennen oder mehr Trainingseinheiten werden. Ich freue mich auf gut investierte Zeit!
2012 scheint das optimale Jahr gewesen zu sein, wenn man den Anstrengung-Abnehm-Quotienten betrachtet: Deutlich mehr abgenommen als geschwitzt.
;)
Kannst Du mal noch eine weitere Kurve in die Grafik packen?
-> Artikel pro Jahr auf weblog.hildania.de
Ich vermute, dass ich meine Theorie dann mit Fakten hinterlegen kann: Bloggen macht dick!
;)
Der Kalorieverbrauch beim Bloggen ist nicht zu unterschätzen. Aber tatsächlich sind Menschen nicht wirklich dafür gebaut, um auf dem Stuhl zu sitzen und zu Tippen, nachdem sie nach 8-10 Stunden Büro nach Hause gekommen sind ;-)