Ich hatte mir bereits einige Programme zur Verwaltung von Fotos angesehen und mittlerweile einige Zeitschriften gelesen, in denen von solchen Programmen die Rede war. So richtig überzeugen wollte mich bislang weder Aperature noch iView, so dass ich auf iPhoto zurückviel, weil es unter den nicht ganz überzeugenden Produkten wenigstens das war, das mit dem Apple ausgeliefert wurde.
Nur war bei einer Mac-Zeitschrift, die mir mein Kollege Chris geliehen hatte aber ein Testdrive für Adobe Lightroom dabei. Diese Software hatte es bereits Timo angetan.
Nach dem Importieren des ersten “Films” in die Bibliothek war mir klar: Das ist es. Damit bekomme ich meine stetig steigende Bilderflut am besten in den Griff.
Lightroom bietet u.a.
- Import von ganzen Bilderverzeichnissen von unterschiedlichen Festplatten bzw. Medien (wahlweise werden die Bilder kopiert oder einfach nur in der Datenbank erfasst)
- Beim Import können bereits einige IPTC-Felder ausgefüllt werden, nach denen später auch gesucht werden kann. Hierbei ist mir z.B. Ort, Land etc. wichtig.
- Es gibt die Möglichkeit Stichwörter zu verwalten aber auch Ordner, Kollektionen, Stapeln usw.
- Gesucht werden kann z.B. auch nach Exif-Informationen (d.h. der Kamera, dem Objektiv, Belichtungszeiten usw.). Auch das kann helfen, wenn ich bestimmte Aufnahmen suche.
- Bilder können bewertet und/oder einfach farblich markiert werden. Das hilft beim Sichten größerer Bildmengen.
- Für die grobe Bearbeitung stehen diverse Funktionen für Weißabgleich, Farbkorrektur, aber vor allem eine Gradationskurve zur Verfügung. Letztere läßt sich zwar “nur” in 4 Punkten anpassen. Das reicht aber in der Praxis fast immer.
- Es gibt einige vorgefertigte “Vorgaben” für die Aufbereitung der Bilder. Weitere Vorgaben kann man sich selbst basteln weil man ja schließlich seinen eigenen Lieblingslook hat.
- Die Lupe ist lange nicht so schön, wie die von Aperature. Aber sie reicht völlig, um auch die Schärfe des Bildes zu beurteilen.
- Selbst kleine Retuschearbeiten (insb. entfernen von Kratzern und Fusseln auf analogen Bildern oder Sensordreck) lassen sich schnell und unkompliziert durchführen.
- Ich kann einen Ordner auf dem Laptop bearbeiten und einfach auf den Desktop-Rechner kopieren. Nach dem Importieren sind alle Änderungen, Zusatzinformationen etc. auch auf dem anderen System. Das klappte bei anderen Programmen nicht so lückenlos und unkompliziert.
- Gearbeitet wird nicht destruktiv. D.h. (in meinem Fall) die RAW-Bilder bleiben unangetastet.
- Diverse Exportfunktionen machen die Veröffentlichung im Web oder die Ausgabe für die Ausbelichtung einfach.
Die Liste könnte ich noch verlängern. Vieles trifft auch auf andere Produkte zu, die ich getestet habe. Für mich war aber Lightroom in seiner Kombination einfach überzeugend. Bitter ist allerdings der Preis von etwa 200 EUR, den ich aber bezahlen werde, weil das Arbeiten mit Lightroom einfach Spass macht und so wenigstens eine gute Chance auf eine nutzbare Bilderbibliothek ermöglicht.
Für den kleinen Hobbyknipser ist Lightroom vielleicht etwas groß. Obwohl manchmal gerade Profitools den Ansporn für neue Höhenflüge geben. Und warum nicht auch in den Genuß professioneller Bildarchivierung/verwaltung kommen? Ich sehe mich selbst mittlerweile irgendwo zwischen Hobbyknipser und Amateur. Auf jeden Fall habe ich einige Hundert Bilder Output im Monat. Diese wollen wenigstens gesichtet und ggf. gelöscht werden. Viele bleiben über. Unnütz, wenn ich sie nicht am Ende finde. Hierfür ist Lightroom mein Kandidat.
Details und Erfahrungen mit Lightroom werde ich sicher später hier noch diskutieren.
Ein Gedanke zu „Adobe Lightroom – Fotoverwaltung nach meinem Geschmack“