Heute: Wir drucken uns unsere Tapete

Unsere Suche nach Kinderzimmertapeten oder Wandverzierungen für Kinderzimmer war sehr enttäuschend. Wir beschlossen also, selbst Hand anzulegen. Nun hoffen wir, dass unser Kind von den riesigen Blüten keine Alpträume bekommt. Alice D. im Wunderland läßt grüßen!

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Es war eine der Ideen, die zu Projekten ausarten. Und wie bei anständigen Projekten ist die Euphorie am Anfang ganz groß, dann folgt die Phase, wo man denkt: “Was für eine bekloppte Idee. Das kann niemals klappen.” Am Ende dann schaut man sich das Ergebnis an und ist einfach nur begeistert.

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Drei übergroße Blüten sollten das Kinderzimmer schmücken. Aber wie fängt man sowas an?

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Das Einfachste ist tatsächlich ein riesiger Plot von einem Foto, das man hat und dann nur ausschneidet und aufklebt. Allerdings wird man hier leicht über 100 EUR los, wenn es denn so groß sein soll.

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Ausgangspunkt sollte ein einwandfreies und extrem scharfes Foto sein. Vor allem sollte es aber gefallen. Über vieles sonst kann man schon mal hinweg sehen. Dabei muss die Auflösung nicht unendlich groß sein. Meine EOS 10D hat “nur” etwas über 6 Megapixel. Viel entscheidender ist wie immer die Frage nach dem verwendeten Objektiv (hier jeweils das Tamron 28-75mm f2.8).

Die Fotos werden mit ordentlich Kontrast und Sättigung versehen. Und dann kommt der Rasterbator. Die Windows-Software lief bei mir im Parallels unter MacOS X einwandfrei. Da wir am Ende dann aber doch entschieden, den Ausdruck auf dem Farblaserdrucker meines Vaters zu machen, berechneten wir zwei der drei Blüten dort.

Wie ist das Vorgehen?

  • Blüte möglichst knapp beschneiden
  • Rasterbator-Software starten und JPEG-File mit Blume angeben
  • Größe auswählen (unser größtes Bild war 1,80m hoch und benötigte über 40 DIN-A4 Blätter)
  • Rastergröße war jeweils 1mm (manche würden vermutl. 7-10mm vorziehen)
  • und wir wollten es farbig.

Übrigens: Wer gerade keinen Vater mit Farblaserdrucker zur Hand hat, kann auch das resultierende PDF-File nehmen und im Copyshop um die Ecke drucken lassen.

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Die A4-Blätter werden dann nebeneinander aufgereiht, so dass sich wieder das gesamte Bild ergibt. Danach hat Annette den Hintergrund schlicht mit der Schere ausgeschnitten.

Zuletzt haben wir die einzelnen Teile mt Tapetenkleister (sehr dick angerührt) einfach an die Wand geklebt. Man sollte das Bild hierbei Stück für Stück vom Boden abtragen und an der Wand auftragen.

Man sieht natürlich, dass das Bild aus lauter Teilen zusammengesetzt ist. Aber die Wirkung ist trotzdem einfach unglaublich! Kostenpunkt liegt noch immer satt im zweistelligem Eurobereich. Aber es ist um Zehnerstellen preiswerter, als über einen Plot.

Kleiner Tipp noch am Rande: Wer mag, kann ruhig auch Bilder aus meinen Alben unter photo.hildania.de runterladen und in der Größe drucken. Ich hab da nix dagegen, solange es für den eigenen “Hausgebrauch” ist und nicht Geld damit verdient wird. In diesem Fall müssten wir uns über ein Honorar unterhalten.

11 Gedanken zu „Heute: Wir drucken uns unsere Tapete“

  1. Hey, schöne Idee! Ich will Dich ja nicht ärgern, aber mein Vater hat damals selbst die Wand für seine beiden Töchter bemalt. Was vielleicht auch daran lag, dass es noch keine Digitalkameras, Scanner und so Farbdrucker für den Hausgebrauch gab… schon gar nicht in der ehemaligen DDR ;-) Ich selbst habe mit meiner Schwester auch schon die Wand in unserem Zimmer bemalt. Auch Blüten, aber auch ein Teddy. Ca. eine Woche lang. Ferien. Ja, damals hatte man noch Zeit für sowas. Heute wird gedruckt :) Trotzdem sehr sehr schön und vor allem individuell. Gefällt mir sehr gut, vor allem das Gänseblümchen.

    Jetzt fehlt nur noch das Kind. :)

  2. Die Idee mit den Riesenblüten ist super und sieht toll aus. Viel mehr frage ich mich aber, wie sich das Kind entwickeln soll, wenn immer ein kleiner Teufel (vom FreeBSD) über seinen Bettrand starrt :-D

    Ausserdem fehlt in diesem Kinderzimmer definitiv etwas von Eisbär Knut….!!!

  3. @Katrin: Der Beitrag führt jetzt aber ein bisschen vom ursprünglichen Thema ab, oder? Für mich ist Malerei (auch in der von Dir beschriebenen Hausmannsvariante) doch schon was ganz anderes, als Fotografie. Nur das Ergebnis (bunte Wand mit Motiv) ist ähnlich. Zur Diskussion stand noch das “Durchpausen” von Dias. D.h. man malt das ab, was man auf die Wand wirft. Aber auch das würde ich nicht wirklich als “Foto” bezeichnen. Also ich sehe das sehr eigene “Kunstform”, die vielleicht eine Alternative zu anderen Gestaltungsmöglichkeiten ist.

    @Hotelblogger: Hängt dieser Kommentar zusammen mit einer SMS, die ich jüngst von Dir erhalten habe?

  4. Nein, tut sie nicht. Ich würde Dich gern in dem schrecklichen Glauben belassen, dass Ihr zu der Geburt Eures Sohnes die komplette Eisbär-Knut-Kuschelausstattung bekommt. Aber da ich weiss, dass werdende Eltern so schon immer knapp am Rand des Nervenzusammenbruchs stehen, kann ich sagen: Nein, das ist definitiv nicht geplant!

  5. Hi, tolle Idee. Sieht richtig klasse aus und schlägt jede Kinderzimmertapete um Längen. Übrigens kostet doch neutapezieren genauso viel. Schade nur, daß ich das hier nicht machen kann, da ich nichts an die Wände kleben darf. *grummel*

  6. @Hildi: Nun ja, Du hast irgendwie recht. Malerei und Fotografie… ich sehe mir sogar lieber Foto- als Gemäldeausstellungen an. Aber irgendwie… die Malerei ist was fassbareres: Idee, Pinsel, Farbe, Wand, mit ohne so elektronischem Zeug dazwischen, deshalb hatte ich das kurz auf eine Ebene gesetzt, was es natürlich nicht ist. Fotografieren kann ich sogar besser als malen, behaupte ich jetzt einfach mal. Also ähm. also… Malen kostet trotzdem mehr Zeit!

  7. Ne, nicht mal Tapeten. Ich darf nicht mal einen Nagel in die Wand hauen. Die sind hier anders. Tapeten gibt es hier außerdem auch kaum. Ich bin mal auf der Suche nach Tapetenkleister verzweifelt. Aber was solls. Vielleicht ginge was Kleineres, das man wieder abnehmen könnte. Ich werde mal überlegen, wo wir doch eine ganz fiese verschmiert-weiße Wand übrig haben…

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